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1. Geschichte des Mittelalters - S. 238

1888 - Wiesbaden : Kunze
238 Vierte Periode des Mittelalters. ein, damit er über seine Regierung Rechenschaft ablege. Da er nicht erschien, so wurde er als „saumseliger Entgliederer des Reiches" abgesetzt und am folgenden Tage zu Rense der Kurfürst Ruprecht von der Pfalz zum Reichsoberhaupt gewählt. Ruprecht von der Pfalz 1400— 1410 war ein tapferer, milder und gerechter Fürst. Aber es zeigte sich bald, daß auch er den Zeitverhältnissen nicht gewachsen war, obgleich ihm Wenzel die Krone nicht streitig machte. Es lastete damals ein doppeltes Unheil auf der Christenheit, die große Kirchenspaltung und der Einfall der Türken in Europa. Die Kirchenspaltung oder das Schisma (1378 — 1417) war 1378 durch die gleichzeitige Wahl zweier Päpste, wovon der eine in Rom, der andere in Avignon feinen Sitz hatte, entstanden. Jeder behauptete, das rechtmäßige Oberhaupt der Kirche zu fein, bannte den Gegner und feinen Anhang und rief dadurch die größten Übelstände in der Christenheit hervor. Zwar setzte 1409 die Kirchenversammlung zu Pisa beide Päpste ab und wählte einen dritten. Da aber keiner zurücktrat, so hatte die katholische Christenheit nunmehr drei Oberhäupter und ebenso viele Parteien. Die Türken. Eine andere Gefahr drohte dem Reiche von Osten her durch die Türken, die bereits auf der Balkanhalbinsel festen Fuß gefaßt hatten. Als nämlich der letzte seldschuckische Sultan von Jkonium gestorben war, hatte der türkische Statthalter in Kleinasien, Osman I. (1288 bis 1326), dessen Herrschaft an sich gerissen und 1299 den Sultantitel angenommen. Unter ihm und feinem Nachfolger Urchan {1326 — 1359) war dann die Osman enherrschaft in Vorderasien bedeutend erweitert worden. Murad I. (1359 —1389) war mit den durch religiösen Fanatismus aufgeregten Türken 1359 von Asien aus in das griechische Kaiserreich eingefallen und hatte 1360 Adrianopel erobert und zu seiner Hauptstadt erhoben. Nachdem er mit seinen Janitscharen die slawischen Volker bis zur unteren Donau unterworfen hatte, und bei Kossowa (1389) gefallen war, hatte fein tapferer Sohn Bajazet I. (1389 —1402) die siegesmutigen Türkenscharen über die Donau geführt, die Walachei zins-pflichtig gemacht und die Grenze des südlichen Ungarns überschritten. Hier hatte sich ihm Sigismund, Wenzels Bruder, entgegengestellt, der durch feine Vermählung mit Maria (§. 42, 11), der Erbtochter des letzten ungarischen Königs Ludwig des Großen, das Königreich Ungarn erworben hatte, war aber in der blutigen Schlacht bei Nikopolis

2. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 240

1911 - Breslau : Hirt
240 Zeittafel. 1348 1356 13731415 1377 13781417 1378-1400 1386 1388 1397 14001410 1409 1410-1437 1410 1414-1418 Grndung der ersten deutschen Universitt Prag. Die Goldene Bulle. Blte des Deutschen Ordens (Winrich von Kniprode). Krieg der Hansa gegen Waldemar Iv. von Dnemark; Friede zu Stralsund (1370). Philipp der Khne, erster Herzog von Burgund. Die osmauischeu Trken, seit 1300 in Kleinasien, setzen nach Europa der; Hauptstadt Adrianopel. Anfnge des Humanismus (Petrarca) und der kirchlichen Reformbestrebungen (Wiclif in Oxford). Die Luxemburger in der Mark Brandenburg. Sieg der schwbischen Städte der Ulrich, Eberhards des Greiners Sohn, bei Reutlingen. Die Kirchenspaltung. Ppste in Rom und Avignon. Wenzel (+ 1419). Karl Vi., König von Frankreich, verfllt in Wahnsinn. Streit der Parteien Orleans und Burgund. Venedigs Sieg der Genua. Ladislaus Jagello, Grofrst von Litauen, Schwieger-shn Ludwigs des Groen von Ungarn und Polen, vereinigt Polen und Litauen (1386). Siegmund, Schwiegersohn Ludwigs des Groen, König von Ungarn, bei Nikopoli besiegt (1396). Sieg der Schweizer der Leopold Iii. von Osterreich bei Sempach, 1388 der seinen Sohn bei Nfels. Sieg Eberhards des Greiners der die schwbischen Städte bei Dffingen. Die Visconti Herzge in Mailand. Die Union von Kalmar; Knigin Margarete. Absetzung Richards Ii. von England (1399). Heinrich Iv., Herzog von Lancaster, wird König. Ruprecht von der Pfalz. Johann Hus in Prag. Die deutschen Studenten ver-lassen Prag und ziehen nach Leipzig (1409). Die Medici in Florenz. Sieg des Tatarenfrsten Timurleuk der die Trken bei Angora. Das Kardinalkonzil zu Pisa; drei Ppste. Kaiser Siegmund (zugleich König von Ungarn). Wladislaw Jagello siegt der den Deutschen Orden bei Tannenberg. Heinrich von Plauen. Erster Friede zu Thorn (1411). Das Konzil zu Konstanz. Beseitigung der Kirchenspaltung, Scheitern der Reform.

3. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 105

1888 - Leipzig : Teubner
105 mit der Hansa; dabei bestand ein glnzendes adliges Rittertum, wie es im brigen Deutschland lngst verschwunden war. Um 1350 die hchste Blte. Ein mchtiger Gegner erwuchs dem Orden durch die Ver-biudung von Polen und Litthauen, das christlich wurde; 1410 erlag er in der Schlacht bei Tannenberg; 1466 trat der Hochmeister im Thorner Frieden ungefhr das heutige Westpreuen an Poley ab und nahm Ostpreuen von Polen zu Lehen. Wer hat diesen uersten Grenzwall germanischer Kultur gegen den slavischen Osten gerettet? Wo finden sich noch heute in nichtdeutschen Lndern die Spuren der Thtigkeit der beiden Ritterorden? 3. Die kirchlichen Reformversuche. Hu. Unter der Regierung des trgen und rohen Wenzel (er ist . 128. Karls Iv. Sohn) beginnen die kirchlichen Wirren. Um das Papsttum dem Einflu des franzsischen Knigs zu entreien, whlen die rmischen Kardinle einen Papst fr Rom, die franzsischen einen fr ? So entsteht die Kirchenspaltung; am Ende gab es drei Ppste. Sigismund, der letzte Luxemburger (Karls Iv. Sohn; durch seine Heirat mit der Tochter des Ungarnknigs Erbe von Ungarn), erwirkte die Berufung eines Konzils nach Konstanz (14141418). Dasselbe stellte die Einheit der Kirche wieder her. Zugleich sollte eine Reformation der Kirche ins Werk gesetzt werden; schreiende Mistnde: der Abla, das ausschweifende Leben des rmischen Hofes und der hheren Geistlichen, ihre Habgier (Verkauf von Pfrnden). Indes der khnste und treueste Vorkmpfer der Reformation wurde auf dem Konzil verurteilt. Johann Hu, Prediger und Professor au der Prager Universitt, durch die Lehren des Eng-lnders Wielef angeregt, eifert gegen die Sittenlosigkeit der Geistlichen, gegen den Abla und gegen die Stellung des Papstes als des Oberhauptes der wahren Kirche. Hu wird vom Hof und Volk gesttzt, ist zugleich Vertreter der nationalen Partei in Bhmen, der Czechen gegen die Deutschen. Er geht gegen Zusicherung freien Geleits zur Verantwortung nach Konstanz, wird als Ketzer ver-urteilt und, da er sich weigert zu widerrufen, 1415 verbrannt; 1416 auch sein Freund Hieronymus.

4. Grundriß der neuern Geschichte - S. 11

1835 - Berlin : Trautwein
§. 3. 5\av( V., granj I., @»(eiman Ii. 11 würden vereitelt burd) die 0d)lad)t bei Bicocca 1522, nad) wel* d)cr §ranj 0forja, Sdiajrimilian’6 Bruder, in bat? Jperjogthum eingefefct würde, und 1524 burd) ba6 @efed)t bet Slomagnano, in welchem Baparb fiel; bet* verrdthcrifd)c Abfall be» burd) die $6/ niginn ioiutter, iiuifc von 0avopen, beeinträchtigten (fonnetable i^arfö von Bourbon (1523) und bec> Äaiferö (Sinfall in die Pro* vcncc (1524) biteben jwar ohne Qjrfolg, allein 'tfranj tvurbc burd) feine ©efangenncl)mung in der 0d)lad)t bei pavia 1525 genö* tf)igt, im mabriber Trieben 1526 auf Jtalien und Burgunb ju verjid)tcn. 0e6 Äaifcrö Uebcn;jad)t veranlagte inbc(3 nod) 1526 ein geheime^ Bünbnifi ¿u (Jognac $wifd)cn $ranfreid), Bencbig, 9)tai(anb, dem Papft Clemens Vii. und Cnglanb, und nad)bctn Svom im Söiai 1527 von den Äaiferltd)cn unter Äari von Bour/ boti erobert war, begann <5ranj den jtveiten^rieg (1527—1529): Neapel würde von Uautrec vcrgeb(id) belagert, ©enua (weld)cs fiel) fettbem mit ari|lofratifd)er 23erfa)Tung unabhängig behauptete) burd) 2inbreaö Boria 1528 von ßranfreid) loögeriflen, jebod) blieb im (0amen>) ^rieben von Cambrap Burgunb franjöftfd). Äarl empfing barauf ju Bologna 1530 die ^aiferfrone, erhob den 9)iarfgrafcn Sriebrid) Ii. ©onjaga von Mantua ¿um djerjoge, 2(leranbcr von 9jiebici 1531 jurn ^erjoge von Slorenj und verlieh 9)ta(ta 1530 den Johannitern, welchen 9vf)obus 1522 von den Osmatien entriffen war. 0iefc waren, nad)bent 0c(im I. feine dperrfd)aft in Elften und 21frifa erweitert hotte, unter 0u* leinian Ii. (1520—1566) von neuem in Europa vorgebruttgen, fic hotten Beigrab 1521 erobert, und ¿\0nig üubmig, S'iadjfolger Sblabislaw’S in Ungarn und Böhmen feit 1516, hotte gegen fte 1526 bei Süioi)ac$ 0d)(ad)t und £cbcn verloren, ^arl’S Bruder, (£rjl)crjog ^erbinanb, Beftijcr aller beutfd)xf)oböburgifd)cn Sänbcr, würde barauf in beiben 3vcid)cn jutn Könige gewählt, in Ungarn aber jugleid) der Sßoiwob von Siebenbürgen, Johann von 3o* polpa, und biefen unterftuhenb brang 0u(eiman 1529 bis vor Sßien, beffen tapfre Bertheibigung ihn aber halb jur Aufhebung der Belagerung nöthigte. 0d)on bamals hotte ftd) die osmanifchc ^crrfchaft über die ffiorbfü|ic 2lfri?a’S verbreitet, inbem der 0ccrdubcr dpaprabin, der 91ad)folger feinet? Brubcrs ^oruc in dem von biefetn 1516 angemaften Beft($ von Algier, fiel) berfelben unterwarf; die ¿unehmenben 0eerdubereien auf bent üoiittelmeer beflimmtcn Äarfn 1535 ju einem 3ttge gegen ^un is, welches

5. Die mittlere und neue Welt - S. 79

1873 - München : Lindauer
79 3) ]?olen vor 1305. Das slavische Volk der Sarmaten, welches sich westlich von der mittleren Weichsel niedergelassen hatte und später mit dem Namen Polen (Potacy, Nachkommen der Lazier?) bezeichnet wurde, wählte um 840 einen Ackersmann, Pi äst, zum Herzog, dessen Stamm über fünf' Jahrhunderte (bis 1379) herrschte. Herzog Miecyslaw I leistete 955 dem deutschen Könige Otto 1 den Lehnseid und führte 966 das Christentum ein. Sein Sohn Boleslaw I der Glorreiche (922—1025), gab dem Reich nach Westen und Osten hin eine» bedeutende Ausdehnung, unterstützte den hl. Adalbert in der Bekehrung der heidnischen Ostpreußen, führte seinen Schwiegersohn Swätopolk auf den Tron von Kiew zurück und nahm unter Lossagung vom deutschen Reiche 1025 die Königskrone an. Die Zerrüttung des Staates, welche nach seinem Tode eintrat, ward durch Kasimir I (f 1058) und Boleslaw Ii (1058—1080) wieder gehoben, aber letzterer mußte in Folge eines von dem Papste Gregor Vii erlassenen Bannfluches (Boleslaw Ii hatte den Bischof Stanislaus von Krakau am Altare niedergebauen) dem Königstitel entsagen. Sein zweiter Nachfolger, Boleslaw Iii (1102—1138), mußte auf Andringen des deutschen Königs Heinrich V ebenfalls dem Königstitel entsagen (s. S. 55) und teilte auf dem Todbette das Land unter seine vier-älteren Söhne mit der Bestimmung, daß dem jedesmaligen Attesten der Familie mit dem Besitze von Krakau die Oberherrschaft über die andern Glieder des Herrscherhauses zukomme. Die Unruhen, welche in Folge dieser Teilung entstanden, fanden durch Kasimir Ii (1178 - 1194) ihre Beilegung, allem nach ihm traten neue Zerwürfnisse ein, welche von den nördlichen Nachbarn, den heidnischen Litthanern, zu ihrem Vorteile ausgebeutet wurden. Die 1241 einfallenden Mongolen richteten eine solche Verwüstung an, daß Polen über ein halbes Jahrhundert ohnmächtig darniederlag. 4) Ungarn unter arpab und dessen Nachkommen, 889—1301. Die Ungarn oder Ungern, d. i. Fremde*), ein Zweig des finnisch-nralischen Volksstammes, waren aus ihrer Heimat am Ural uach Süden gezogen, wählten um 889 ihren Führer Arpad zum Herzog und besetzten das Land zwischen den Karpathen und der Save. Auf ihren Plünderungszügen nach Westen durch die deutscheu Könige Heinrich I und Otto I blutig zurückgewiesen, gaben sie ihr Nomadenleben auf und erlangten durch den Arpaden Geisa I (f 997) die ersten Elemente einer Staatsordnung und des Christentums. Geisas Sohn und Nachfolger Stephan der Heilige (997—1038) gab dem Christentum eine feste Begründung, nahm die Königskrone, ordnete die Verfassung (Einteilung des *) Sie selbst nannten sich nach dem ersten ihrer Geschlechter Magyaren.

6. Geschichte des Mittelalters und der Reformationszeit - S. 145

1899 - Leipzig : Teubner
33. Zeitalter d. groen Kirchenversamml. Kaiser Sigismund. Hussitenkriege. 145 ab und erhoben Ruprecht von der Pfalz zum Könige, der aber nur Ruprecht von der im Westen und Sden Anerkennung fand. Sein Zug wider Johann 140?-ilo. Galeazzo Viskouti von Mailand, den Wenzel gegen Zahlung groer Summen zum Herzog gemacht hatte, endete ruhmlos. Ohne Wenzel besiegt zu haben, starb er im Jahre 1410. 4. Der Deutschorden. Das ausgehende 14. Jahrhundert brachte der den Norden und Nordosten Deutschlands neue Gefahren. Das mchtige Reich Ludwigs des Groen, der von 1370 an Ungarn und Polen unter seiner Herrschaft vereinigt hatte, zerfiel zwar nach seinem Tode, und Sigismund, der Verlobte seiner Tochter Maria, erlangte Sigismund mit deren Hand schlielich auch die Krnung zu Stuhlweienburg (1387); Ungarn Im. aber die andere Tochter Ludwigs, Hedwig, mute auf Verlangen des polnischen Adels den Grofrsten Jagiello von Litauen zum Gemahl Polen nehmen, wodurch die Vereinigung von Polen und Litauen vorbereitet Ultb Sltauen' wurde. Auerdem bildeten seit dem Jahre 1397 Dnemark, Norwegen und Schweden unter der Bundesknigin Margaretha von Dnemark eine gewisse einheitliche Macht. Litauen, bisher ein eifrig Die kalmarische bekmpfter heidnischer Nachbar des Deutschordens, wurde von Wladis- "Umon law, wie sich Jagiello nach der Annahme des Christentums nannte, dem Evangelium zugefhrt. Damit hrte auch der kreuzzugartige Zuzug aus dem Reiche auf, der dem Orden hufig gute Dienste geleistet hatte. Derselbe begann sich, an bedeutender kriegerischer Thtigkeit verhindert, dem Lebensgenu zuzuwenden. Erbittert der manche Gewaltthat, grollten die Unterthanen. Der Landadel hielt es heimlich mit den Polen, die Rckgang des Städte sahen verdrielich auf den Wettbewerb, den der Orden ihnen auf Deutschordens. dem Gebiete des Handels machte. Als dieser die Neumark erwarb, kam es zum Kriege mit Wladislaw. Bei Tannenberg (zwischen wt tm Grandenz und Spirdingsee) wurde der Hochmeister Ulrich von Inn- Dannenberg gingen besiegt und gettet (1410). Im (ersten) Frieden zu Thorn Erster Thorner (1411) verlor der Orden zwar nur ein Grenzgebiet, aber seine Macht Sneben 141l war gebrochen, und Polen erlangte im folgenden Jahre sogar den Besitz Die Neumark der Neumark. ow 1412' 33. Das Zeitalter der groen Kirchenoersammlungen. Kaiser Sigismund (14101437)* Die Hussitenkriege. 1. Sigismund deutscher König. Nach Ruprechts Hingang whlte Drei Könige, ein Teil der Kurfrsten Sigismund, den ltzelburgischeu llngctrnfmg, bm^tel4,L der grere Teil seinen Vetter Jobst zum Könige. Da nun Wenzel seine Wrde nicht niedergelegt hatte, sah die Christenheit in einem Jahre zu gleicher Zeit drei deutsche Könige; ebenso hatten drei Ppste den apostolischen Stuhl iune (1411). Jobsts frher Tod, Wenzels Verzicht auf das Reich und die Bemhungen des Burggrafen Friedrich Vi. Schenk, Lehrbuch, vm. Mittelalter. A. 10

7. Altertum und Mittelalter - S. 53

1914 - Meißen : Schlimpert
53 1386 Union Litauens und Polens infolge der Vermählung Ja gellos (Wladislaws H.) mit der Tochter Ludwigs I. von Ungarn und Polen — Übertritt der Litauer zum Christentum. 1410 Niederlage des deutschen Ordens (Ulrich von Jungingen) bei Tannenberg. 1411 Erster Friede von Thorn: Abtretung Samogitiens an Polen. Der Hochmeister Heinrich von Plauen gewährt (1412) eine ständische Verfassung („Landrat"). Städte und preußischer Adel schließen (1440) den preußischen Bund gegen den Orden. Aufstand mit polnischer Hilfe (1454). 1466 Der Zweite Friede von Thorn: Westpreußen polnisch, Ostpreußen mit Königsberg als Hochmeistersitz polnisches Lehen. Xiv. Reich und Kirche im Zeitalter der brei großen Konzilien. 1410-1459. 1409 Konzil zu Pisa: drei Päpste (in Rom und Avignon, neugewählt Alexander V.). 1410—1411 Drei Kaiser: Wenzel, Jobst von Mähren, Sigmund. 1410—1437 Sigmund, Markgraf von Brandenburg, König von Ungarn (als Schwiegersohn Ludwigs I.) und Böhmen (nach dem Tode Wenzels 1419). 1414—1418 Konzil zu Konstanz (Reformpartei: Gerson). 1415 Es beseitigt das Schisma (Martin V.) und erklärt, daß das Konzil über dem Papst stehe. Der böhmische Reformator Hus wird verbrannt. Reichstag zu Konstanz: der Hohenzoller Burggraf Friedrich Vi. von Nürnberg Kurfürst von Brandenburg. 1423 Der Wettiner Friedrich der Streitbare von Meißen-Thüringen Kurfürst von Sachsen-Wittenberg. 1419—1434 Hussitenkriege. Taboriten unter Ziska, später dem großen Prokop, Kalixtiner. Niederlage der Reichsheere am Wyschehrad, bei Deutsch-Brod (1422), Aussig (1426), Mies (1427) und Taus (1431) — Plünderungszüge der Hussiten in die Nachbarländer. 1433 Prager Kompaktaten (durch das Baseler Konzil). 1434 Niederlage der (unversöhnlichen) Taboriten bei Böhmisch.brod durch die Kalixtiner.

8. Geschichte des Mittelalters - S. 69

1891 - Neubrandenburg : Nahmmacher
— 69 — 1225. Dänen bei Mölln geschlagen. Durch Vertrag Waldemar freigelassen. 1227. Waldemar bei Bornhöved geschlagen, verzichtet auf deutschen Besitz. 1230. Hermann von Salza, von Konrad von Masovien gegen die heidnischen Preußen zu Hülfe gerufen, von Friedrich Ii. mit den zu erobernden Ländern belehnt, sendet Hermann Balk nach Preußen. Der deutsche Orden, dem sich viele Kolonisten anschließen, erobert und kolonisiert Preußen und verbindet sich mit dem Orden der Schwertbrüder in Livland. Marienburg wird später Hauptstadt. 1233. Der Ketzerrichter Konrad von Marburg erschlagen. 1234. Die Stedinger, niedersächsische Bauern, gegen die wegen Verweigerung des Zehnten das Kreuz gepredigt wird, besiegt und unterworfen. Heinrich Vii., der auch den weltlichen Fürsten die Landeshoheit gewährt, empört sich gegen den Vater, unterwirft sich zwar zuerst zu Aquileja wieder, greift dann aber zum zweiten Male zu den Waffen. 1235. Friedrich eilt nach Deutschland und setzt Heinrich ab. (f in Gefangenschaft.) Reichstag zu Mainz. Erstes Landfriedensgesetz in deutscher Sprache. Braunschweig-Lüneburg Herzogtum unter Ottos Iv. Neffen, Otto dem Kinde. 1237. Friedrich kehrt nach der Wahl seines Sohnes Konrad (Iv.) zum Könige von Deutschland nach Italien zurück und beginnt den Kampf gegen die widerspenstigen Lombarden. Friedrich siegt glänzend bei Cortenuova, bewirkt aber durch zu weitgehende Ansprüche einen allgemeinen Widerstand in Italien. Gregor Ix. thut den Kaiser in den Bann. Federkrieg. (Behauptung des Papstes,

9. Mittelalter - S. 220

1896 - Stuttgart : Neff
— 220 — Ungarn und Steiermark abwehrte. Sein Sohn Mur ad Ii., 1421—1451, belagerte Konstantinopel (1422), aber der Sturm wurde abgeschlagen, und aufrührerische Bewegungen riefen den Sultan nach Asien. Manuels Sohn, Johannes Vii., 1425—1448, erkaufte den Frieden durch Abtretung von Städten am Schwarzen Meer. Murad entriss 1480 den Venetianern Thessalonich, dessen Bevölkerung in die Sklaverei verschleppt wurde. Serbien konnte König Albrechts Hilfe nicht vor der Eroberung schützen. Dagegen behauptete sich Belgrad 1440, und (der Rumäne) Johann Hunyad, den Wladislaw, König von Polen und (seit 1440) Ungarn, zum Herzog von Siebenbürgen und Grafen von Temesvar ernannt hatte, warf durch zwei Siege 1441 und 1442 die in Siebenbürgen eingedrungenen Türken über die Donau zurück und schlug mit einem durch Kreuzfahrer verstärkten ungarisch-polnischen Heere Mnrad selbst bei Nissa (1448). Im Frieden von Szegedin gab Murad Serbien und die Walachei frei und unter Oberhoheit Ungarns. Aber nachdem Wladislaav vor allem auf Betreiben des Legaten Cesarini den Frieden widerrufen und wieder angegriffen hatte, wurde er von Murad beivarna 1444 geschlagen, er selbst und Cesarini fielen. Der ungarische „Reichsverweser“ Hunyad unternahm einen neuen Kriegszug; in der dreitägigen Schlacht bei Kossowa, 17.—20. Oktober 1448, errangen nach schwerem Ringen die Türken durch den Verrat der Walachen den Sieg. Aber wegen seiner schweren Verluste und der Erfolge, die der andere Vorkämpfer der Christenheit, Georg Kastriöta „Skanderbeg“ (= Fürst Alexander; + 1467), in Albanien, auch gegen Murad selbst, davontrug, überschritt Murad die Donau nicht. Muhammed Ii., 1451—1481, blutgieriger Eroberer, aber auch Organisator der türkischen Staatsverwaltung und Rechtspflege und Freund der Wissenschaften, begann Frühjahr 1453 nach grossen Vorbereitungen Konstantinopel zu Wasser und zu Land zu belagern. Angesichts dieser Gefahr hatte, um Hilfe vom Abendland zu erlangen, Constantin Xii. (seit 1448), die 1438 und 39 auf dem Konzil von Ferrara-Florenz bestimmte dogmatische Union („Henotikon“) Ende d. J. 1452 verkündigt, zu grossem Aergernis der meisten Laien und Kleriker. Unterstützt wurde Constantin nur von etwa 3000 fremden Kriegern, meist Genuesen und Venetianern. Konstantinopel wurde 29. Mai 1453 erstürmt. Constantin fand den Heldentod. Am dritten Tage gebot Muhammed dem Morden und Rauben Einhalt. Die Sophienkirche wurde die Hauptmoschee der neuen Sultansresidenz. Die christlichen Konfessionen behielten ihre Organisation, so die griechisch-orthodoxe ihren Patriarchen mit weitgehenden Befugnissen. Die Aufrufe der Päpste (Nicolaus V. 1447—1455, Calixt bis 1458, Pius Ii. bis 1464) zu einem gemein-samfen Kreuzzug waren erfolglos. Kapitel Xx. Deutschland und Nebenländer in der Zeit Friedrichs Iii. § 67. Friedrichs Krieg gegen die Eidgenossenschaft. Die Entwickelung der Eidgenossenschaft bis 1469. Friedrich brachte durch Benützung französischer Hilfe gegen die Eidgenossenschaft schweres Unheil über des Reichs

10. Mittelalter - S. 245

1896 - Stuttgart : Neff
— 245 — und der Philosophie). Als sein bedeutendstes Porträt gilt das des Papstes Leo X. (jetzt in Florenz); von seinen Madonnen sind am berühmtesten die Sixtinische (in Dresden) und die Madonna della Sedia in Florenz. § 77. Entwickelung der türkischen Macht 1453—1526. Muhammed Ii., 1451—81, der die türkische Staatsverwaltung und Rechtspflege organisierte und die Heeresverfassung weiter ausbildete, machte Serbien zur türkischen Provinz (1459), eroberte 1464 Bosnien, 1467 Herzegowina, die islamisiert wurden, grosse Teile Griechenlands und 1475 die Krim. Bis 1473 brachte er die Unterwerfung Kleinasiens (u. a. durch Eroberung des Kaisertums Trapezunt) zum Abschluss, in einem 1479 abgeschlossenen Frieden musste Venedig nach 16jährigem Kriege Skutari, Negroponte, Lemnos u. a. abtreten. Matthias Corvinus schützte, auch nachdem er durch Einmischung in die böhmischen und österreichischen Wirren sich der Bekämpfung des Islam entfremdet hatte, mit dem von ihm geschaffenen (von seinem Nachfolger wieder aufgelösten) stehenden Heer „der schwarzen Legion“ die Grenzen Ungarns; dagegen wurden Steiermark und Kärnten schon jetzt häufig durch Raubzüge heimgesucht. 1480 besetzte Muhammed sogar Otranto, das 1481 wieder verloren ging, ein grosser Angriff auf Rhodus misslang. Bajesid Ii. (1481—1512), ein noch eifrigerer Pfleger der Künste und Wissenschaften, erhöhte bei seinem Regierungsantritt den Sold der Janitscharen und gab ihnen Geschenke, was den Anfang des Einflusses dieser Prätorianer auf die Besetzung des Thrones bildete. Er zahlte zuerst dem Johanniterorden, dann den Päpsten Innocenz Viii. und Alexander Vi. viel Geld, damit sie seinen geflüchteten Bruder Dschem bewachten. Nach einem unglücklichen 16jährigen Kriege musste Venedig die meisten seiner Besitzungen im Peloponnes und im Archipel abtreten (1503). Ungarn griff Bajesid nach dem Tode Matthias’ an (1493—95 und 1500—1503). Sein grausamer Sohn Sei im (bis 1520) liess bei seinem Regierungsantritt alle Brüder und Neffen töten; er unterwarf Mesopotamien, Kurdistan, Syrien und Aegypten. Dessen Sohn So lim an (bis 1566), der grösste Herrscher der Türken, eroberte 1521 Belgrad, 1522 nach heldenmütiger Verteidigung Rhodus und vernichtete ein ungarisches Heer in der Schlacht bei Mohacs (1526), in der Ludwig Ii. von Ungarn fliehend fiel. Kapitel Xxii. Rechtsentwickelung, gesellschaftliche Zustände, Kultur und kirchliches Leben in Deutschland. § 78. Reclitsentwickelung. Rittertum und Bauernschaft. Das deutsche Recht war immer mehr partikularistisch zersplittert worden und auf dem platten Lande rückständig geblieben; die Unsicherheit, was Rechtens war, sowie ob und auf welche Weise
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